1248 wird die Alt-Rahlstedter Kirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Rahlstedt ist noch ein kleines Dorf und die Kirche dient der Christianisierung des Nordens. Es kann vermutet werden, dass der Ort Rahlstedt viel älter ist und dass es auch einen hölzernen Vorgängerbau der Kirche gab. Einige vermuten, dass die Kirche auf einen alten Tingplatz gebaut wurde. Ihre Lage direkt an der Wandse ist auf jeden Fall besonders.
Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich Rahlstedt als kleines Bauerndorf. Neben Alt-Rahlstedt entstand in unmittelbarer Nachbarschaft das Dorf Neurahlstedt. Es ist als wendisches Runddorf angelegt, was man noch heute gut an dem Rahlstedter Dorfplatz sehen kann.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wuchs Rahlstedt stark. Die alte Kirche blieb aber Mittelpunkt. Das änderte sich mit dem Bau der Bahnlinie Hamburg - Lübeck und der Errichtung eines Haltepunktes "Rahlstedt". Dieser liegt genau auf der Grenze zwischen den alten Dörfern Alt- und Neu-Rahlstedt. Es entstand ein neues Zentrum mit vielen schmucken Villen und Gartenhäusern für die Hamburger.
Während Neu-Rahlstedt bis nach dem 2. Weltkrieg noch landwirtschaftliche Betriebe hatte, nahm die Bedeutung der Landwirtschaft in Altrahlstedt deutlich ab.
Zum Kirchspiel Alt-Rahlstedt gehörten des weiteren die Dörfer Oldenfelde, Meiendorf, Farmsen, Berne, Stapelfeld, Braak, Stellau und wechseld auch Tondorf und Jenfeld. Auf dem Rahlstedter Friedhof sind die alten Dorfeinteilungen noch zu erkennen.
Während Meiendorf schon vor dem 2. Weltkrieg eine eigenständige Gemeinde wurde, entstanden auf dem Gebiet des alten Kichspiels Alt-Rahlstedt nach dem 2. Weltkrieg etliche neue Gemeinden jeweils durch Abtrennung.
So wurden die Gemeinden Rahlstedt-Ost, Hohenhorst, Neurahlstedt, Farmsen, Berne, Oldenfelde, Braak-Stapelfeld-Stellau, Großlohe und Meiendorf mit zwei eigenen Gemeinden gegründet. Anfang der neunziger Jahre existierten so 12 eigenständige Gemeinden auf dem Gebiet des alten Kirchspiels Alt-Rahlstedt.
Der heutige Kirchengemeindeverband Rahlstedt umfasst dieses Gebiet. Er ist Grundeigentümer aller kirchlichen Gebäude in diesem Bereich und Träger des Friedhofs und der Sozialstation.
Mit stark rückläufigen Mitgliederzahlen und sinkender Finanzen entschloss man sich dann zu Beginn des neuen Jahrtausends Gemeinden wieder zusammen zu legen.
So entstand unsere Gemeinde mit ihren vier Standorten Alt-Rahlstedt, Martinskirche, Gemeindezentrum Großlohe und der Auferstehungskirche in Braak.
Noch immer bewegt uns die Vergangenheit und viele Menschen fühlen sich einem der Kirchtürme besonders verbunden. Wir arbeiten daran eine neue Identität als große Gemeinde zu gewinnen. Sie sind herzlich eingeladen diese mit zu gestalten!
Christian Reinhart, Pastor